(c) Dietmar Koerbler

Challenge St. Pölten – everything happens for a reason

Michi’s Hauptziele der letzten Wochen waren das Finish beim Ironman Tulsa und die Challenge St. Pölten als Draufgabe – aber manchmal läuft es anders als geplant.

Er ging in St. Pölten zuversichtlich ins Rennen, die letzten Vorbereitungstrainings nach seiner Rückkehr aus Amerika liefen gut. Das Wetter in der niederösterreichischen Landeshauptstadt war besser als vorhergesagt und wärmer als erwartet. Michi hatte vor Ort die Betreuung von Mentalcoach Wolfgang Seidl, dem guten Freund Robert Kaiser & seiner Familie – eigentlich optimale Voraussetzungen.

Rückstand nach der Seenüberquerung

Nach dem Startschuss erwies sich das Schwimmen bei sehr kühlen Temperaturen als allgemein langsam. Nach dem ersten See war das Dreamteam vom SchullerProTriTeam mit Michi und Pauli Ruttman noch vereint. Michi musste ihn im zweiten See allerdings ziehen lassen. Er hatte etwas mehr Rückstand als in den Jahren zuvor. Bei so einem riesigen Startfeld entwickelten sich andere Renndynamiken und größere Gruppenbildungen. Im Endeffekt war der Rückstand nach dem Schwimmen einfach zu viel.

Gansbach-Bestzeit am Rad

Nach einem guten Wechsel konnte Michi vor der Schnellstraße S33, die den Athleten ein Formel1-Feeling verleiht, wieder auf Pauli auffahren und fuhr danach sein eigenes Tempo. Es gelang ihm aber nicht, von den eingeholten Athleten wegzukommen. Danach wollte er es nochmal wissen und machte mächtig Druck am Gansbach-Anstieg, wo er sich mit Christian Birngruber leicht von der Gruppe absetzen konnte.

Detail am Rande: Es war für Michi laut Strava eine persönliche Bestzeit am Gansbach-Anstieg. 20 Sekunden schneller als bei seinem Sieg 2018. Die Radperformance war solide!

Der Kampf wurde nicht belohnt

Auf der Laufstrecke wurde von Michi sehr aggressiv angelaufen und er hat richtig gekämpft, aber es war sehr schwierig nach vorne zu kommen. Er hat mental nie abgedreht und als 27. gefinisht. Es ist für einen Profi-Athleten keine einfache Situation, mit solchen Ergebnissen umzugehen. Die Wiederbelebung des Renngeschehens ist eine außergewöhnliche und schöne Situation und es entwickeln sich durch die geballten Starterfelder wieder ganz andere Rennvorläufe. Die jungen Athleten zeigen momentan stark auf und haben am Rad aufgeholt.

Die Österreichischer haben sich stark präsentiert! Für Michi reichte es in der nationalen Rangliste nur für Platz 4. Gegen die deutsche Übermacht war es schwer gegenzuhalten, allerdings war es ein österreichischer Beweis, dass Veranstaltungen bei uns top organisiert und durchgezogen werden können!

Resümmee

Nicht überanalysieren ist angesagt! Die Fehler sind Michi bewusst, allerdings ist er froh, die Rennen so durchgezogen zu haben. Jetzt heißt es, einen Cut zu machen - everything happens for a reason! Und Misserfolg motiviert für eine härtere Vorbereitung auf die nächsten Rennen!

Ein großes Chapeau gilt den Veranstaltern, die aus Athletensicht eine großartige Organisation vollbracht haben. Michi hofft, dass das Härteste der Pandemie überstanden ist. Endlich sind wieder Veranstaltungen da und man kann sich klare Ziele setzten!

Er wird nun 1-2 Wochen im Training zurückschalten, um danach einen komplett neuen Aufbau in seiner Heimat in Gumpoldskirchen, mit einer 3-monatigen Vorbereitung auf Kona, zu starten. Falls Kona doch verschoben wird, ist der Ironman Austria als Plan B im September genau vor der Haustür. Vorerst aber geht der Blick und die Freude in Richtung Geburtstermin der zweiten Tochter am 7. Juli.

Rennbilder Challenge St. Pölten